Rückblick auf den Digitaltag am 16. Juni 2023 (I.) und Studie zur digitalen Teilhabe (II.)

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I.

Der am 16. Juni 2023 durchgeführte Digitaltag geht auf die Initiative „Digital für alle“ (ein breites Bündnis von 28 Organisationen aus Zivilgesellschaft, Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft, Wohlfahrt und öffentlicher Hand) zurück. Das gemeinsame Ziel der Initiative ist es, digitale Teilhabe in Deutschland zu fördern.

In diesem Jahr machten Veranstaltungen an vielen Orten in Deutschland die Digitalisierung erlebbar und förderten somit digitale Teilhabe und Kompetenzen. Das Angebot umfasste eine Vielzahl an Workshops, Seminaren, Tagen der offenen Tür, Dialogen und anderen Formaten, die vor Ort und online stattfanden.

Der Digitaltag wurde durchgehend von einem offiziellen Livestream begleitet, den Bundesfamilienministerin Lisa Paus eröffnete. Im Rahmen der Öffnung zeigte die Stadt Lübeck in einer Liveschaltung, wie sie mit vielen verschiedenen Akteurinnen und Akteuren vor Ort über 40 Digitaltag-Optionenauf die Beine gestellt hatte. Des Weiteren sprach Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger mit den Gewinnern des Preises für digitales Miteinander, der anlässlich des Digitaltages vergeben wurde. Darüber hinaus gab es Videobotschaften aus den Bundesländern. Zu der großen thematischen Vielfalt gehörten dabei Bildung, Integration, digitale Armut, künstliche Intelligenz, Nachhaltigkeit und Digitalisierung im ländlichen Raum.

II.

Im Vorfeld des Digitaltages hatte die Initiative „Digital für alle“ die Ergebnisse einer repräsentativen Studie bekannt gegeben. Befragt wurden 1.002 Personen in Deutschland ab 16 Jahren.

Die wesentlichen Aussagen der Studie lassen sich wie folgt zusammenfassen:

Die einen nutzen das Internet und digitale Technologien im Alltag und Beruf selbstverständlich, die anderen kommen bei der Entwicklung nicht mehr mit. Eine Mehrheit der Deutschen (60 %) sieht das Land digital gespalten. Die Hälfte der Menschen (51 %) hat zudem Angst, der technischen Entwicklung nicht folgen zu können. Zugleich ist der Großteil (85 %) der Überzeugung, wer sich nicht gut mit digitalen Gerätenanwendungen auskenne, habe es im Alltag zunehmend schwerer. Gleichwohl ist die Einstellung gegenüber der Digitalisierung grundsätzlich positiv. 84 % der Deutschen sehen sie als Chance (12 % als Gefahr).

Beim Tempo der Digitalisierung in Wirtschaft und Gesellschaft ist die Bevölkerung ebenfalls gespalten. Für drei von fünf (60 %) geht es mit der Digitalisierung in Deutschland zu langsam. Für 23 % ist das Tempo genau richtig, aber für jeden sechsten (16 %) zu schnell.

Entsprechend groß ist der Wunsch nach der Förderung digitaler Kompetenzen. 86 % wollen, dass die Medienkompetenzen gefördert werden, sodass alle Menschen Medien sicher nutzen und inhaltlich kritisch einordnen können. 65 % fordern mehr Unterstützungsangebote, wie etwa Begleitpersonen, die Bürgerinnen und Bürger bei Digitalthemen helfen. 61 % fordern ein größeres Angebot an kostenlosen Schulungen und Weiterbildungen.

14.07.2023